Geringer Selbstwert hat eine verstärkende Wirkung auf Selbststigmatisierung.
Selbststigmatisierung führt wiederum zur Verringerung des Selbstwerts.
Geringe Selbstwerte führen zu selbstschädigenden und fremdschädigenden Verhalten und verursachen weitere Selbstwertverletzungen.
Geringe Selbstwerte werden vornehmlich durch negative Kindheitserfahrungen verursacht, die mit negativen Stigmata belegt sind. Zu diesen negativen Kindheitserfahrungen zählen auch physische, emotionale oder sexuelle Misshandlung sowie Vernachlässigung in der Kindheit. Das Selbstbild kann auch durch überkritische oder überhöhende Erwartungen und Konfrontation mit regelmäßigen Unzulänglichkeiten stark beeinträchtigt und verstört werden
Studien haben gezeigt, dass Menschen mit geringem Selbstwertgefühl eher dazu neigen, sich selbst zu stigmatisieren, insbesondere in Bezug auf psychische Erkrankungen oder Abhängigkeiten.
Geringes Selbstwertgefühl wird oft mit einem negativen Selbstbild und einem Gefühl der Unzulänglichkeit in Verbindung gebracht, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Individuen negative Stereotype über sich selbst internalisieren. Weitere Forschungsergebnisse zeigen, dass Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden und gleichzeitig ein schwaches Selbstkonzept haben, eher dazu neige, ihre Erkrankung als persönlichen Mangel zu betrachten.
Auch diese internalisierten negativen Überzeugungen tragen zur Selbststigmatisierung bei und beeinflussen das Verhalten sowie die Bereitschaft, Hilfe in Anspruch zu nehmen (Corrigan & Watson 2002).
Geringe Selbstwerte werden im Zeitalter sozialer Medien weiter verletzt. Durch den ständigen Vergleich mit anderen (oft faken sozialen Exemplaren) kann das Gefühl bei Individuen entstehen, dass sie weniger wertvoll wie andere Menschen sind und sowohl ihren als auch anderen Ansprüchen nicht genügen.
Geringe Selbstwerte verstärken eine negative Selbstwahrnehmung.
Unsere inneren Dialoge sind immer stärker von innerer Kritik geprägt, was uns immer weiter selbst abwertet und unsere negativen Überzeugungen verstärkt.
Gleichzeitig steigt der Anspruch oder oft der kompensierende Konsum glücksbringender Gefühle über fremde Hilfen wie Glückspiele, Pornos, Likes, Zucker oder Alkohol.
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Unsere negativen Gedanken und positiven Botschaften der Alkoholindustrie, die connecten wie ein Uhrwerk seit den 1950er Jahren besonders in deutschsprachigen Regionen.
Geringe Selbstwerte machen unglücklich und unsicher auch als Gesellschaft. Unsicherheit und schlechte Laune machen einsam. Einsamkeit verstärkt geringe Selbstwertgefühle. Isolation und geringe Selbstwerte erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Misserfolge.
Wir grenzen dort aus, wo wir Angst haben und uns unsicher fühlen (selbst wenn das ehrlich gemeinte Hilfe sein kann) und schmiegen uns da an, wo es gewohnt oder sicher scheint (selbst wenn uns das misshandelt).
Irgendwann schlagen manche von uns im System an sichtbaren Stelle auf und es bleibt bei einigen von uns nur noch die Frage offen:
Wirst Du schreien, schweigen oder für immer verschwinden?